04.11.2025 - Dem BACS wurden Fälle gemeldet, bei denen Monate nach dem Diebstahl oder Verlust eines iPhones plötzlich eine SMS eintraf: Das Gerät sei im Ausland geortet worden. Solche Nachrichten spielen mit der Hoffnung der Betroffenen, das verlorene Gerät zurückzuerhalten, sind aber eine gezielte Falle, um an die Zugangsdaten der Apple-ID zu gelangen. Der aktuelle Wochenrückblick nimmt diese Vorfälle genauer unter die Lupe.
Der Verlust eines iPhones ist für viele ein ärgerlicher Einschnitt, das Gerät ist weg, persönliche Daten sind verloren, und nach der ersten Aufregung bleibt meist nur die Hoffnung, dass jemand Ehrliches das Gerät findet. Genau diese Hoffnung nutzen Betrüger aus. Sie versenden SMS oder iMessages, die vorgeben, von Apple zu stammen und in denen behauptet wird, das verlorene iPhone sei im Ausland geortet worden. Um glaubwürdig zu wirken, enthalten die Nachrichten korrekte Detailangaben zum verlorenen Gerät, wie Modell, Farbe und Speichergrösse. Diese Informationen lesen die Täter direkt vom gestohlenen Gerät ab. Die Nachricht fordert den Empfänger auf, einen Link anzuklicken, um den Standort des Geräts zu sehen. Dieser Link führt jedoch auf eine gefälschte Webseite, die der offiziellen Apple-Login-Seite täuschend ähnlich sieht. Gibt das Opfer dort seine Apple-ID und sein Passwort ein, erlangen die Kriminellen die volle Kontrolle über den Account.
Die Masche der Betrüger
Das eigentliche Ziel der Angreifer ist die Deaktivierung der «Aktivierungssperre». Diese Sicherheitsfunktion von Apple verknüpft das iPhone fest mit der Apple-ID des Besitzers und macht es für Diebe unbrauchbar und unverkäuflich. Da es keine bekannte technische Methode gibt, diese Sperre zu umgehen, ist ein Social-Engineering-Angriff gegen den Besitzer oder die Besitzerin für die Kriminellen die einzige erfolgversprechende Methode. Für die Kriminellen ist es sehr schwierig, die Mobiltelefonnummer des Inhabers herauszufinden, um ihn gezielt angreifen zu können. Wie die Diebe genau vorgehen, ist nicht immer ganz klar. Eine Möglichkeit ist, die Telefonnummer über die eingelegte SIM-Karte ausfindig zu machen. Hierzu darf die Karte allerdings nicht, respektive noch nicht, gesperrt sein. Eine andere Möglichkeit bietet die «Find»-Funktion des iPhones selbst. Wenn ein iPhone verloren geht, kann der Besitzer nämlich über die entsprechende Funktion eine Nachricht auf dem Sperrbildschirm des verlorenen oder gestohlenen Smartphones hinterlassen. Dort kann man beispielsweise seine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse hinterlegen, so dass der Finder des Smartphones Kontakt aufnehmen kann. Dies ist für den ehrlichen Finder hilfreich, da er so einfach mit dem Besitzer in Kontakt treten kann. Ist der Finder allerdings nicht ehrlich, kann auf diese Weise der oben beschriebene Phishing-Angriff durchgeführt werden, bei dem das Opfer gezielt angeschrieben wird.
Empfehlungen
- Ignorieren Sie solche Nachrichten. Die wichtigste Regel lautet: Apple wird Sie niemals per SMS oder E-Mail kontaktieren, um Ihnen mitzuteilen, dass ein verlorenes Gerät gefunden wurde.
- Klicken Sie niemals auf Links in unaufgeforderten Nachrichten und geben Sie unter keinen Umständen Ihre Apple-ID-Anmeldedaten auf einer verlinkten Seite ein.
- Handeln Sie bei Verlust sofort: Aktivieren Sie umgehend den «Verloren-Modus» über die «Wo ist?»-App auf einem anderen Gerät oder via iCloud.com/find. Dadurch wird das Gerät gesperrt.
- Seien Sie vorsichtig, wenn Sie die Kontaktdaten auf dem verlorenen Gerät anzeigen lassen. Nutzen Sie beispielsweise spezifische E-Mail-Adressen, die nur für diesen Vorgang angelegt werden. Entfernen Sie das Gerät niemals aus Ihrem Apple-Konto. Dies würde die Aktivierungssperre aufheben.
- Schützen Sie Ihre SIM-Karte präventiv mit einer PIN. Dies ist eine einfache, aber sehr wirksame Massnahme, um zu verhindern, dass Kriminelle an Ihre Telefonnummer gelangen.
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Letzte Änderung 04.11.2025



