Woche 21: Trügerische Klicks – Die verborgene Gefahr bei Online-Gewinnspielen

27.05.2025 - Ein neues Smartphone, einen Einkaufsgutschein, eine neue Autobatterie, ÖV-Tickets oder gar ein neues Fahrrad – wer freut sich nicht über einen solchen Gewinn? Doch vermehrt wurden dem BACS in der letzten Woche betrügerische Gewinnspiele gemeldet. Immer häufiger tarnen Cyberkriminelle ihre Angriffe als attraktive Gewinnspiele bekannter Unternehmen. Anstatt einen Gewinn zu erhalten, tappt man jedoch oft in teure Abofallen oder es werden sensible persönliche Daten durch Phishing gestohlen.

Der digitale Posteingang und Social-Media-Feeds sind voll von verlockenden Angeboten. Besonders perfid sind gefälschte Gewinnspiele, die im Namen renommierter Firmen – von Supermarktketten über Elektronik-Riesen und Verkehrsbetrieben bis hin zu Telekommunikationsanbietern – versendet werden. Das BACS beobachtet eine anhaltende Welle dieser Betrugsmasche, die mit erheblichen Risiken verbunden ist. Die Täter missbrauchen das Vertrauen in bekannte Marken, um Nutzerinnen und Nutzer zum Klicken auf gefährliche Links zu verleiten.

Abofallen

Die Vorgehensweise der Betrüger ist in diesen Varianten meist ähnlich: In einer E-Mail, SMS oder einer Anzeige in sozialen Netzwerken wird ein hochwertiger Preis versprochen. Um diesen zu erhalten, soll die Empfängerin oder der Empfänger einem Link folgen. Dieser führt auf eine Webseite, die dem Originalauftritt der genannten Firma meist täuschend ähnlich sieht. Logos, Farben und Schriftarten werden kopiert, um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen. Häufig wird mit knappen Fristen oder einer begrenzten Anzahl von Gewinnen zusätzlicher psychologischer Druck aufgebaut.

Doch hinter der glänzenden Fassade lauern erhebliche Gefahren. Eine verbreitete Methode ist die so genannte Abofalle. Hier werden Nutzerinnen und Nutzer aufgefordert, für den Versand des angeblichen Gewinns oder eine Teilnahmegebühr eine kleine Summe zu zahlen und hierzu die Kreditkartennummer anzugeben oder ihre Mobilfunknummer zu bestätigen. Sie merken dabei nicht, dass sie nicht mehr auf den Seiten des Gewinnspiels sind, sondern auf eine Seite mit einer Abofalle umgeleitet wurden. Mit der Eingabe der Daten schliessen sie unbemerkt ein teures, oft mehrjähriges Abo ab, welches dann sofort der angegebenen Kreditkarte oder der Telefonrechnung belastet wird. Das Stornieren solcher Abos gestaltet sich zudem meist schwierig und langwierig.

Betrügerisches Gewinnspiel im Namen von Digitec Galaxus.
Betrügerisches Gewinnspiel im Namen von Digitec Galaxus.
Betrügerisches Gewinnspiel im Namen der Migros.
Betrügerisches Gewinnspiel im Namen der Migros.

Phishing

Die zweite, etwas seltenere, aber noch gefährlichere Variante ist Phishing. Auf den gefälschten Webseiten werden die Opfer zur Eingabe umfangreicher persönlicher Daten aufgefordert. Dies reicht von Namen, Adresse und Geburtsdatum über E-Mail-Adressen und Passwörter für Online-Konten bis hin zu sensiblen Bank- oder Kreditkartendaten. Mit diesen Informationen können Kriminelle Identitätsdiebstahl begehen, auf fremde Kosten einkaufen, Konten leerräumen oder die Daten weiterverkaufen. Der Schaden kann immens sein und weit über den rein finanziellen Verlust hinausgehen.

Angesichts dieser Bedrohungen ist es entscheidend, wachsam zu bleiben und auch das eigene Umfeld für diese Gefahren zu sensibilisieren.

Empfehlungen

  • Prüfen Sie Inserate auf sozialen Medien sowie E-Mails mit verlockenden Gewinnversprechen kritisch.
  • Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie bei Gratisangeboten Kreditkartendaten oder Telefonnummern angeben müssen.
  • Leiten Sie solche Wettbewerbe nicht an Ihre Kontakte weiter.
  • Melden Sie den entsprechenden sozialen Medien solche Wettbewerbe als möglichen Betrug.
  • Sollten Sie Kreditkartendaten angegeben haben, sollten Sie sich sofort an den Kreditkartenanbieter wenden.
  • Sollten Sie die Telefonnummer angegeben haben, melden Sie sich bei Ihrem Mobilfunk-Provider.
  • Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) empfiehlt, dem Anbieter sofort nach Entdeckung des Fehlers einen eingeschriebenen Brief zu senden, in dem der Vertrag wegen Irrtums und arglistiger Täuschung angefochten wird. Der Brief sollte mindestens Folgendes enthalten: «Ich bin durch Ihre Website getäuscht worden. Ich fechte daher den geschlossenen Vertrag wegen Irrtums und arglistiger Täuschung an.»  https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/seco/nsb-news.msg-id-34118.html

Weiterführende Informationen

Aktuelle Zahlen und Statistiken

Die Anzahl Meldungen der letzten Woche nach Kategorien sind publiziert unter:

Aktuelle Zahlen

Letzte Änderung 27.05.2025

Zum Seitenanfang

https://www.ncsc.admin.ch/content/ncsc/de/home/aktuell/im-fokus/2025/wochenrueckblick_21.html