29.07.2025 - Cyberkriminelle arbeiten mit immer ausgeklügelteren Methoden - von gefälschten E-Mails bis hin zu täuschend echten Zahlungsaufforderungen. Selbst wer vorsichtig ist, kann Opfer eines Betrugs werden. Umso wichtiger ist es, mit einfachen, aber wirksamen Sicherheitsmassnahmen vorzusorgen. Der vierte Teil der BACS-Sommerserie zeigt auf, wie Zwei-Faktor-Authentisierung, Benachrichtigungen in Echtzeit und Abbuchungslimiten helfen, Schäden zu verhindern oder zu begrenzen.
Der Schutz sensibler Daten wie Zugangsdaten oder Kreditkarteninformationen bleibt eine ständige Herausforderung. Cyberkriminelle entwickeln immer raffiniertere Methoden: Gefälschte Webseiten, täuschend echte E-Mails und manipulierte Links sind nur einige der Werkzeuge, mit denen sie versuchen, an persönliche Informationen zu gelangen. Trotz aller Vorsicht kann man auf einen Betrugsversuch hereinfallen. Umso wichtiger ist es, dass zusätzliche Sicherheitselemente wie die Zwei-Faktor-Authentisierung oder Transaktionsprüfungen aktiviert sind – sie helfen, Schäden zu begrenzen und unbefugte Zugriffe zu verhindern.
Zweiten Faktor bei Kreditkarten einschalten
«3D Secure» ist ein Sicherheitsstandard für Kreditkartenzahlungen im Internet, auch bekannt unter Namen wie «Visa Secure» oder «Mastercard Identity Check». Bei aktivierter Funktion wird jede Online-Zahlung zusätzlich durch einen zweiten Faktor bestätigt – etwa per SMS-Code oder App. Das schützt vor unbefugter Nutzung, selbst wenn Kartendaten gestohlen wurden. Wenn die Betrüger eine Transaktion auslösen, wird die Abfrage des zweiten Faktors automatisch an den Kontoinhaber gesendet. Wird diese Abfrage nicht bestätigt, können die Betrüger auch nichts abbuchen. Nicht immer ist diese Funktion standardmässig aktiviert. Überprüfen Sie unbedingt, ob diese Sicherheitsfunktion eingeschaltet ist. Die Aktivierung ist im E-Banking oder auch in der App möglich.
Kredit- und Debitkarten verfügen in der Regel auch über ein Geoblocking, d. h. die Karte ist nur für bestimmte Regionen freigegeben. Schränken Sie diese Regionen so weit wie möglich gemäss Ihrem Verhalten ein. Standardmässig sind hier meist die Schweiz und Europa aktiviert. Kontaktieren Sie bei Fragen Ihr Kreditkartenunternehmen.
Abbuchungslimiten festlegen
Viele Benutzerinnen und Benutzer haben sich wahrscheinlich noch nie mit den Limiten von Kreditkarten beschäftigt und vertrauen den Standardeinstellungen. Diese sind in vielen Fällen jedoch hoch. Ein Limit dient nicht nur der finanziellen Kontrolle, sondern kann auch als wichtiger Schutzmechanismus im Schadensfall dienen. Ein niedriges Limit kann potenzielle Verluste bei einem Cyberangriff begrenzen. Auch bei Twint können Limiten für eine einzelne Abbuchung oder für einen bestimmten Zeitraum definiert werden. Nutzen Sie diese Möglichkeit und legen Sie Grenzen fest, die Ihrem Bezahlverhalten möglichst nahekommen. Diese Grenzen können bei Bedarf angepasst werden. Wenn die Kreditkarte beispielswiese in der Ferienzeit häufiger genutzt wird, können Sie die Limite vorübergehend höher setzen.
Benachrichtigungen in Echtzeit
Viele Kreditkartenfirmen und Banken bieten Benachrichtigungsfunktionen an, wenn eine Transaktion stattgefunden hat. Nutzerinnen und Nutzer erhalten unmittelbar nach einer Zahlung eine Mitteilung. So lassen sich unautorisierte oder verdächtige Aktivitäten frühzeitig erkennen. Im Ernstfall können Sie schnell reagieren, etwa durch das Sperren der Karte oder das Kontaktieren der Bank. Es lassen sich auch teilweise individuelle Limiten definieren, ab welchem Betrag eine Benachrichtigung ausgelöst wird. So wird man gezielt bei grösseren oder ungewöhnlichen Beträgen informiert, ohne bei jeder Kleinigkeit benachrichtigt zu werden. Echtzeit-Alerts sind somit ein einfaches, aber wirkungsvolles Instrument zur Erkennung betrügerischer Zahlungen.
Notrufnummern kennen
Bei Übernahme eines Kontos oder bei Verlust oder Diebstahl der Kreditkarte ist schnelles Handeln entscheidend. Kreditkarteninstitute und auch einige Banken bieten rund um die Uhr erreichbare Notrufnummern an, über die sich Karten sofort sperren lassen. Diese Nummern sind auch aus dem Ausland erreichbar. Sie sollten diese Nummern kennen und jederzeit griffbereit haben. Alternativ bieten viele Banken auch Sperrmöglichkeiten über ihre Mobile-Apps oder E-Banking-Portale an. So lässt sich über das E-Banking-Konto in manchen Fällen auch das Twint-Konto sperren.
Prepaid- und Einmal-Kreditkarten
Prepaid- und Einmal-Kreditkarten bieten zusätzliche Sicherheit beim Online-Shopping. Da nur ein begrenztes Guthaben verfügbar ist, lässt sich ein potenzieller Schaden bei einem Missbrauch minimieren. Während man bei einer Prepaid-Kreditkarte den gewünschten Betrag auf die Karte lädt und im schlimmsten Fall nur dieser Betrag abgebucht wird, wird bei einer Einmal-Kreditkarte (auch bekannt als virtuelle Einweg- oder Single-Use-Kreditkarte) eine temporäre, digitale Kreditkartennummer erstellt. Diese kann für eine einzige Transaktion oder für einen begrenzten Zeitraum verwendet werden.
Empfehlungen
- Aktivieren Sie «3D Secure» (auch bekannt als «Visa Secure» oder «Mastercard Identity Check»).
- Legen Sie eine Ausgabenlimite für Ihre Kreditkarten fest. Diese sollte so niedrig wie möglich, aber hoch genug sein, damit Sie Ihr normales Bezahlverhalten beibehalten können.
- Aktivieren Sie Benachrichtigungen in Echtzeit, beispielsweise für Abbuchungen, die einen bestimmten Betrag überschreiten.
- Notieren oder merken Sie sich die Notfallnummern Ihrer Bank für den Fall, dass Sie eine Karte sperren lassen müssen. Sperrungen können teilweise auch über die entsprechenden E-Banking-Apps ausgelöst werden.
- Setzen Sie im Bedarfsfall Prepaid- oder Einmal-Kreditkarten ein.
- Geben Sie niemals Zugangsdaten an Dritte weiter. Keine Bank und kein Kreditkarteninstitut wird Sie per E-Mail oder per Textnachricht nach Ihren Zugangsdaten fragen.
- Lassen Sie Ihre Karten bei Diebstahl, Verlust oder bei kleinsten Ungereimtheiten unverzüglich sperren.
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Letzte Änderung 29.07.2025