Sextortion

Angreifer drohen mit der Veröffentlichung von kompromittierenden Bildern oder Videos, falls Sie nicht auf eine Lösegeldforderung eingehen. Im Vorfeld wurden die Opfer über soziale Netzwerke kontaktiert und verführt sich vor der Kamera auszuziehen.

Sextortion bezeichnet eine Erpressungsmethode, bei der eine Person mit Bild- und Videomaterial erpresst wird, welches sie beim Vornehmen sexueller Handlungen und/oder nackt zeigt. Im Vorfeld erhalten die Opfer über soziale Netzwerke (z. B. Facebook oder Dating-Plattformen) eine Einladung oder Freundschaftsanfrage einer unbekannten, attraktiven Frau respektive eines attraktiven Mannes. Nach der Annahme dieser Einladung oder Anfrage nimmt diese Frau mit der Zielperson Kontakt auf und verwickelt sie in ein Gespräch. Sie schlägt vor, in einen Videochat zu wechseln. Dort bringt der Angreifer die Zielperson dazu, sich zu entblössen, zu masturbieren, ausgelassen nackt herumzutanzen oder anzüglich zu posieren. Alle Handlungen während des Videochats werden heimlich aufgenommen. Das Opfer wird später von Erpressern kontaktiert und zu einer Geldzahlung aufgefordert. Die Täter drohen, die Aufnahmen unter Angabe des Namens auf Youtube zu veröffentlichen, die Aufnahmen per E-Mail an Familienangehörige, Freunde oder den Arbeitgeber zu schicken oder den Link auf Facebook zu veröffentlichen.

Konkrete Massnahmen
  • Melden Sie sich bei der Kantonspolizei und erstatten Sie Anzeige. Auf der Seite von Suisse ePolice können Sie Polizeiposten in Ihrer Nähe und deren Telefonnummern suchen: https://www.suisse-epolice.ch/#/search-station.
  • Die Polizei kann Ihnen auch Tipps für das weitere Vorgehen geben.
  • Sichern Sie alle Beweise: Das Bild- und Videomaterial, mit welchem Sie erpresst werden, die Kontaktdaten der Erpresser und der Frau, sämtliche Nachrichten, die Sie von ihnen erhalten haben (Chat-Verläufe, E-Mails usw.), Angaben für Transaktion usw.
  • Gehen Sie nicht auf die Forderung der Erpresser ein und brechen Sie den Kontakt zu den Erpressern sofort ab!
  • Löschen Sie sie aus Ihrer Freundesliste und reagieren Sie nicht auf deren E-Mails, SMS und dergleichen
  • Falls die Erpresser Bild- und Videomaterial veröffentlicht haben, wenden Sie sich schnellstmöglich bei der betreffenden Plattform (Youtube, Facebook usw.) und verlangen Sie umgehend die Löschung der sexuellen Inhalte
  • Richten Sie einen «Google Alert» mit Ihrem Namen ein. Sie finden «Google Alert» auf https://www.google.ch/alerts . Auf diese Weise werden Sie über neue Videos und Fotos, die mit Ihrem Namen im Internet hochgeladen werden, informiert
  • Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall oder suchen Sie sich psychologische Hilfe, falls Sie bemerken, dass die Erpressung Sie sehr belastet

Letzte Änderung 29.12.2023

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